Sarah Raich
Gedichte
Transit
Sich fügen
dem Strom
die Treppen
hinab
Stufe für Stufe für Stufe
hinab und hinauf
herum und herbei
ins Rauschen der Schritte
den meinen
hinein
zu geben
was wäre zu sagen
nicht nur dahin
die Zunge hinab
geht mir das Wort
Der Strom, er fließt
trägt fort was war
was ist
was kommt
Sich fügen
dem Strom
die Treppen
hinab
Stufe für Stufe für Stufe
hinab und hinauf
herum und herbei
ins Rauschen der Schritte
den meinen
hinein
zu geben
was wäre zu sagen
nicht nur dahin
die Zunge hinab
geht mir das Wort
Der Strom, er fließt
trägt fort was war
was ist
was kommt
Poesie am Nebentisch
Wenn du tausend davon hast,
ja dann,
aber wir werden das
nicht ändern können,
ja, mit welcher Begründung
trotzdem,
das stimmt,
aber manchmal,
was bleibt denn dann.
Wenn du tausend davon hast,
ja dann,
aber wir werden das
nicht ändern können,
ja, mit welcher Begründung
trotzdem,
das stimmt,
aber manchmal,
was bleibt denn dann.
Darüber hinaus
Dein Körper neben mir
vertraut
wie der Kirschbaum einer Kindheit
die Schatten spielen
zwischen deinen Zweigen
verstecken
wo bist du
raunt mir das Licht
aus dem Türspalt zu
wo bist du
verborgen
zwischen seinen Zweigen
oder haben dich
die Vögel schon gepflückt und
fortgetragen
hinein in die Narben
der Raufasertapete
nein flüstert meine Stimme
in die Astgabel hinein
sogar noch
darüber hinaus
Dein Körper neben mir
vertraut
wie der Kirschbaum einer Kindheit
die Schatten spielen
zwischen deinen Zweigen
verstecken
wo bist du
raunt mir das Licht
aus dem Türspalt zu
wo bist du
verborgen
zwischen seinen Zweigen
oder haben dich
die Vögel schon gepflückt und
fortgetragen
hinein in die Narben
der Raufasertapete
nein flüstert meine Stimme
in die Astgabel hinein
sogar noch
darüber hinaus
Der Flug
Horch!
Der Flügelschlag deines Herzens!
Es scharrt
an den knöchernen Toren
der Brust,
bricht und reißt
die Rippen entzwei.
Sie glaubten,
es halten zu können,
mit dem Versprechen
von Sommerkirschen
und einem Sonnenstrahl.
Schau!
Ein letzter Fetzen Haut
flattert fort
mit dem Staub.
Die Wimpern verklebt
von Mark und von Fleisch.
Weine nicht, mein Kind.
Sieh!
Wie es fliegt!
Vom Sturm umarmt,
eine Möwe im Spiel.
Dein Blut, es wird trocknen.
Weine nicht, mein Kind!
Wer braucht denn Rippen,
wenn er ein Herz hat,
das fliegt.
Buchenwald
Es war einmal und ist noch immer
ein leeres Zimmer inmitten
aller Sätze und Worte
im Herzen von Allem
von Tumult und Radau
durchtrieben von Pflöcken
aus Eis und aus Stahl
gefesselt vom Gas, gefesselt vom Rauch
ist das was war noch immer.
Für alle Zeiten verweilt
die Stunde des letzten Moments.
Wer kann sie tragen,
wer hebt sie über sein Haupt.
So schweigt sie und schreibt
am dunklen See der Wortlosigkeit
die Streifen des Kleids
uns unter die Haut.
Die Finger schwarz wie faules Holz,
die Knochen weiß wie Schnee,
das Blut es ist längst geronnen.
Und selbst der Eichelhäher,
er fliegt stumm. Was soll er rufen.
Der Tod, er bleibt so wie die Schuld
wer mehr Gedichte lesen möchte: hi@sarah-raich.com